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Wie in einem Schraubstock

Drei von vier Jugendlichen wissen nur zu gut, was Kopfweh bedeutet. Was den drückenden Schmerz bei Kindern und Jugendlichen auslöst und wie man „Trigger“ vermeiden kann.

Von Mag. Andrea Riedel

Oft ist der Schmerz nur „irgendwie“ da und nervt. Das sind die Phasen, in denen ein gewisser Druck, ein Ziehen im Hintergrund permanent wahrnehmbar sind. „Manchmal aber drückt der Kopf wie unter einem viel zu engen Helm, dann treten in der Regel mittelstarke Schmerzen auf, die stunden-, manchmal tagelang anhalten können“, weiß Dr. Andrea Lipp, Leiterin der Kopfschmerzambulanz für Kinder und Jugendliche am Landeskrankenhaus Villach – und zwar aus eigener Erfahrung. Denn die Ärztin für Kinder- und Jugendheilkunde hat früher selbst unter Spannungskopfschmerz gelitten.

„Spannungskopfschmerz ist die häufigste Kopfschmerzart bei Kindern und Jugendlichen, tritt aber selten vor dem Schulalter auf“, so Lipp. Warum manche Menschen dazu neigen und andere nicht, ist noch nicht genau erforscht. Was den Schmerz aktiviert und verstärkt, weiß man aber mittlerweile recht gut: Bei Kindern und Jugendlichen sind es fast immer Stress und/oder Fehlhaltungen im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule. Das führt zur Verhärtung des Trapeziusmuskels, der vom Schädelknochen bis zum oberen Rücken und den Schulterblättern reicht.

Sehr häufig liegt es an der typischen „Smartphone-Haltung“: Kopf übers Display gebeugt, Rücken gekrümmt. Dabei versucht der Trapeziusmuskel permanent, den Kopf wieder in eine neutrale, aufrechte Position zu ziehen, so entsteht eine ungeheure Anspannung. Welche Kräfte da wirken, lässt Andrea Lipp ihre Patienten selbst ausprobieren: „Zuerst bitte ich die Kinder, im Stehen aufs Handy zu schauen und dann in der Rückenlage. Da lässt die Spannung sofort nach, weil sie das Gerät automatisch in Augenhöhe halten: Die Halswirbelsäule bleibt gerade, die Nackenmuskeln werden spürbar entlastet.“

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