Ausgebrannt?

Was zum Burn-out führt und wer besonders gefährdet ist.


Von Mag. Sabine Stehrer

Immer mehr Österreicher leiden an einem Burn-out: In den vergangenen 15 bis 20 Jahren hat sich die Zahl in etwa verzehnfacht. Experten wie Prim. Dr. Susanna Anhaus, ärztliche Leiterin der ambulanten psychosozialen Rehabilitation der pro mente-Reha in Graz und Prim. Dr. Paul Kaufmann, der ärztliche Leiter des pro mente-Rehazentrums für psychosoziale Gesundheit in Rust, führen die Steigerung teils auf die tatsächlich wachsende Anzahl an Burn-out-Patienten zurück, teils aber auch darauf, dass Ärzte die klassischen Beschwerden öfter denn je feststellen und dem Leiden zuordnen. Das, obwohl das Syndrom nichts Neues ist, sondern schon 1974 als Burn-out beschrieben wurde und bereits vor fast 140 Jahren, 1880, als „Neurasthenie“, ein Nervenleiden, das vorwiegend Einwohner der damals stark wachsenden Industriestädte befiel.

Schwerer Einstieg

Ob es nun viel mehr Betroffene als früher gibt, oder ob Burn-outs nur viel häufiger als solche festgestellt werden – eines steht fest: Wen es erwischt hat, der fällt im Beruf oder anderswo länger aus, ein paar Wochen, etliche Monate, ein Jahr, einige Jahre, oder auch dauerhaft. Anhaus weiß: „Von denjenigen, die wegen eines Burn-outs mehr als ein halbes Jahr nicht im Berufsleben stehen, kann die Hälfte danach in den früheren Beruf zurückkehren und die früheren Aufgaben wieder übernehmen.“ Die andere Hälfte teilt sich in jene, die durch einen Jobwechsel wieder an der Arbeitswelt teilnehmen können und jene, die dies wegen des Übergangs des Burn-outs in eine Depression nicht mehr schaffen und dauerhaft arbeitsunfähig bleiben.

So kann das Leiden enden. Nur wie fängt es an? Anhaltende depressive Verstimmungen, körperliche Erkrankungen wie Bauchschmerzen scheinbar ohne Grund, Schlafstörungen: Das sind zwar häufige Anzeichen für das Ausgebranntsein. Insgesamt kann sich ein Burn-out aber in sehr vielen verschiedenen Facetten zeigen. Weit über hundert Symptome wurden ausgemacht. Wenn es etwas gebe, das typisch für das Ausbrennen sei, dann sei das der Verlauf, sagen Kaufmann und Anhaus: „Fast immer geht dem Ausbrennen sozusagen ein Brennen für eine Sache voraus.“ 

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