Fehlt was?


Von Mag.a Sabine Stehrer

Auch wer sich gut ernährt, kann einen Mangel an dem einen oder anderen Nährstoff haben. Wie man erkennt, dass etwas fehlt und einen Nährstoffmangel beheben kann. 

Davon ist immer wieder die Rede: Von Nährstoffen, die besonders wichtig für uns sind, die wir daher in ausreichender Menge zu uns nehmen sollten und das möglichst jeden Tag. Nur, was sind Nährstoffe überhaupt? Bestandteile unserer Nahrung, so die grobe Definition. Die feinere: Proteine, Kohlenhydrate und Fette zählen zu den Nährstoffen, genauer den Makronährstoffen. Dann wären da noch die Mikronährstoffe, wie Vitamine, Aminosäuren, Enzyme, Fettsäuren. Auch Spurenelemente wie Eisen, Jod, Kupfer, Selen oder Zink gehören dazu sowie das Prohormon Vitamin D und hormonähnliche Substanzen wie Phytoöstrogene und andere Pflanzenstoffe. Egal, um welchen der vielen Nährstoffe es sich handelt: Jeder hat unterschiedliche Funktionen und sorgt dafür, dass wir gesund und fit bleiben.

Fehlt es uns an dem einen oder anderen, haben wir also einen Nährstoffmangel, zu dem es auch kommen kann, wenn wir uns gut ernähren, gilt der Umkehrschluss: Irgendwann fühlen wir uns nicht mehr ganz so fit. Auch können durch einen Mangel an Makro- und Mikronährstoffen gesundheitliche Defizite entstehen, die uns krankmachen.

Selbst erkennen: Schwierig bis unmöglich

Wie lässt sich ein Nährstoffmangel erkennen, noch ehe er Schaden angerichtet hat? Das weiß Dr. Rainer Schroth. Der Obmann der Österreichischen Gesellschaft für Orthomolekulare Medizin (ÖGOM) und ärztliche Leiter von „Die Schrothkur“ in Obervellach in Kärnten, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Orthomolekularer Medizin, war unter anderem Betreuer der deutschen Judonationalmannschaft und betreut aktuell Olympiasieger und Weltmeister. Basierend auf seiner Erfahrung sagt er: „Eine Früherkennung aufgrund von bestimmten Symptomen, die man selbst an sich bemerkt, gelingt kaum“, ergänzt aber: „Am ehesten kann man noch einen Eisenmangel vermuten, etwa, wenn man blass und immer müde ist und zusätzlich Haarausfall hat, wobei diese Symptome aber nicht beweisen, dass ein Eisenmangel vorliegt.“

Ein weiteres Beispiel nennt der Autor des Buches „Mikronährstoffe im Sport“, Experte für orthomolekulare Medizin und Osteopath Markus Schauer DO, DPO, MSc: „Eventuell kann man noch einen Magnesiummangel an sich selbst erkennen, etwa daran, dass man oft Wadenkrämpfe hat oder Kopfschmerzen bis hin zu Migräne.“

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Fachkommentar

Von Dr. Klaus Steiner
Facharzt für Innere Medizin, Salzburg

Die Bestimmung von Spurenelementen, speziell Eisen bzw. Ferritin, macht durchaus Sinn, um einen Eisenmangel rechtzeitig zu erkennen. Auch Vitamin D oder Selen-Bestimmungen sind üblich, z.B. bei Osteoporose oder Schilddrüsenerkrankungen, auch Vitamin B12 oder Folsäure, bei gewissen Formen von Blutarmut oder Nervenerkrankungen.
Eine generelle Bestimmung und womöglich auch Supplementation von sämtlichen Mikronährstoffen und Spurenelementen wird jedoch, aufgrund fehlender Studiendaten,  nicht empfohlen. In großen Studien konnte nämlich bisher kein Benefit einer dauerhaften Vitamin- oder Spurenelementsubstitution, speziell Vitamin C und D, gezeigt werden.