Leitartikel

Aus der Salzburger Ärztezeitung "med.ium"

Vielleicht fragen Sie sich, was es Neues aus der Kurie Angestellte Ärzte gibt bzw. wie es den Ärztinnen und Ärzten in den Salzburger Kliniken so geht?

Zusammenarbeit und guter Führungsstil müssen in den Klinken gehegt und gepflegt werden. Beispiele, bei Verstößen dagegen durchzugreifen, zeigen uns die jüngsten Ereignisse im Land Salzburg. Schade nur, wenn nicht immer rasch genug reagiert, in der Öffentlichkeit breitgetreten wird und dadurch schon ganze Abteilungen auseinandergebrochen sind.

Apropos zuwarten – seit bald einem halben Jahr drängen wir auf Gespräche zu Gehaltsverhandlungen. Das Drängen der Kolleginnen und Kollegen nimmt zu und wird auch nicht besser, wenn die Landesregierung der Meinung ist, dass das länderweise Lizitieren bei den Gehältern ein Ende haben muss. Falls noch nicht bekannt: außer Österreich gibt es noch Europa, das uns Ärztinnen und Ärzten offensteht.

Die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Ärzteschaft beweisen die neuen Betriebsräte in den SALK, die uns im Zentralbetriebsrat mehr Möglichkeiten bieten, ärztliche Interessen zu vertreten, als dies die letzten Jahre der Fall war.

Die schleichende „Entmachtung“ der angestellten Kurie ist etwas gebremst worden. Wir haben zwar bei der Bewilligung von Ausbildungsstellen nur mehr die Funktion von Zaungästen, aber auch hier hat das Land gemerkt, dass es ohne Kammerexpertise nicht ganz so einfach ist. Auch soll es endlich wieder Vor-Ort-Visitationen zur Beurteilung der Ausbildung geben und das ist gut so. Gute Zusammenarbeit muss man pflegen, das wissen nicht nur wir, sondern auch unser Gegenüber.

Einen wichtigen Stellenwert nimmt inzwischen die mit der ETH Zürich organisierte Ausbildungsevaluierung ein. Alle Ergebnisse werden transparent veröffentlicht und diese haben damit auch Auswirkung auf die Attraktivität von Krankenhäusern für junge Kolleginnen und Kollegen.

Naja, nach den Turbulenzen in der Wiener Kammer haben sich dort die Wogen etwas geglättet und es wurde offiziell Frieden mit der Wiener Stadtregierung geschlossen. Und ja, zwei Jahre ist es her, dass ich beklagt habe, dass Frauen in Führungspositionen in der Kammer kaum Chancen haben. Auch hier machen es uns die Wiener mit zwei hochengagierten Vizepräsidentinnen vor. Ein guter Anfang, den man aber ohne zwei verlorene Jahre früher gebraucht hätte.

Frieden ist hoffentlich nicht nur gut für Wien, sondern trägt hoffentlich auch etwas bei zur Verbesserung des ramponierten Rufs der Österreichischen Ärztekammer in der Öffentlichkeit.

Deshalb: „Glück auf!“ für die drei Jahre bis zur nächsten Kammerwahl.

Mit kollegialen Grüßen

Ihr VP Priv.-Doz. Dr. Jörg Hutter

Kurienobmann der angestellten Ärzte
in der Ärztekammer für Salzburg

Anregungen und Kritik immer erwünscht unter: hutter[at]aeksbg.at

Aus dem "med.ium"

Ausgabe 3+4/2024

Diesen und weitere Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Salzburger Ärztezeitung med.ium.