Salzburger Ärztekammer sieht ÖGK-Huss als unterstellend und unsolidarisch

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Die neuerlichen Attacken auf Wahlärztinnen und Wahlärzte sowie ein Rundumschlag gegen SpitalsärztInnen wie auch gegen KassenärztInnen durch Andreas Huss von der ÖGK sind entbehrlich. Für mehr Kultur im Umgang und die Entwicklung zukunftssichernder Rahmenbedingungen.

(29.11.2022 – Salzburg) – Unterstellend und unsolidarisch, aber auch beleidigend und verstörend, so kommentiert die Führungsspitze der Salzburger Ärztekammer die jüngsten öffentlichen Äußerungen vom Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Andreas Huss.

Die Unterstellung, insbesonders angestellte Ärztinnen und Ärzte würden als Wahlärzte korrupt handeln, sei eine gänzlich unzulässige und nicht nachvollziehbare Verallgemeinerung, so Salzburgs Ärztekammerpräsident Dr. Karl Forstner. „In diesem Sinne beleidigt der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse viele Kolleginnen und Kollegen, die sich mit großem Einsatz um ihre PatientInnen bemühen“, so Forstner. Es sollte dem Obmann der ÖGK ein Anliegen sein, auch verbal Minimalstandards zu wahren. Es sei nicht zuletzt die Kultur des Umgangs, die über den Erfolg oder Misserfolg im Gesundheitswesen entscheidet.

Ärzteschaft erhält Gesundheitssystem seit Jahrzehnten aufrecht

Fehlende Solidarität ortet der 1. Vizepräsident und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte, MR Dr. Christoph Fürthauer: „Mit geradezu traumwandlerischer Sicherheit schafft es ÖGK-Obmann Huss von öffentlicher Äußerung zu Äußerung mehr, die Ärzteschaft, die für die Aufrechterhaltung des solidarischen Gesundheitssystems oft über Jahrzehnte weit über das durchschnittliche Pensum hinaus ihren Einsatz für die Versorgung der Bevölkerung erbringt, sich aus der Solidarität mit dieser Sozialversicherung zu verabschieden.“

Fürthauer präzisiert weiter: „In einem offenbar unreflektierten Rundumschlag gegen SpitalsärztInnen über niedergelassene ÄrztInnen, die den Kassenvertrag nicht huldvoll als das erstrebenswerteste ihrer Ziele annehmen möchten, können sich nun auch die KassenvertragsärztInnen, die mit unternehmerischem und persönlichem Einsatz das Rückgrat der öffentlichen Gesundheitsversorgung bilden, als laut Huss ‚14-mal im Jahr im Überfluss honorierte Dienstboten‘ – nein, im ‚Korrektsprech‘ heißt das ja Gesundheitsdiensteanbieter – wiederfinden.“

Man könne die ÖGK nur einladen, wieder auf den Salzburger Weg des gemeinsamen Entwickelns zukunftssichernder Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen zurückzufinden. Derartige Entgleisungen, die versuchen, die Ärzteschaft in sich zu spalten und nach außen zu diskreditieren, seien dagegen zutiefst verstörend.

Der 2. Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte Priv.-Doz. Dr. Jörg Hutter, hält fest: „Wir SpitalsärztInnen und Spitalsärzte arbeiten zum Teil auch wahlärztlich, um in den jeweiligen medizinischen Spezialbereichen – wie in meinem Fall zum Beispiel im Bereich der Thoraxchirurgie – die Nachfrage von PatientInnen außerhalb des Spitals zu bedienen.“ Das müsse in einem System, wo freie Arztwahl besteht, möglich sein.

In Österreich besteht für Ärztinnen und Ärzte das Recht der freien Berufsausübung und für PatientInnen noch immer das Recht der freien Arztwahl.

„Das dient auch der Qualität in der Betreuung und Information von unseren PatientInnen“, so Hutter. Der Wahlärztereferent der Salzburger Ärztekammer, Dr. Michael Sigmund, stellt klar: „Wahlärzte stellen eine gewichtige Säule in unserem Gesundheitssystem dar und sind keine ‚Rosinenpicker‘ oder gar korrupt, sondern verantwortungsvolle, engagierte Ärztinnen und Ärzte.“

Mit diesen infamen Unterstellungen versuche Obmann Huss wiederholt, sich politisch zu profilieren und von eigenen Problemen abzulenken. Das sei eine plumpe und durchschaubare Taktik. „In Österreich besteht für Ärztinnen und Ärzte das Recht der freien Berufsausübung und für PatientInnen noch immer das Recht der freien Arztwahl“, so Sigmund abschließend.

„In diesem Sinne beleidigt der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse viele Kolleginnen und Kollegen, die sich mit großem Einsatz um ihre PatientInnen bemühen.“

Dr. Karl Forstner, Präsident der Ärztekammer für Salzburg